Immer wenn du einen Politiker davon reden hörst, wie er dir zu Steuererleichterungen verhelfen will, ist es höchste Zeit, sich alle Taschen zuzunähen. Der Wohlstand eines Menschen lässt sich ablesen an der Höhe des Betrages, um den er sich bei der Einkommenssteuererklärung irren kann, ohne dass es auffällt. Ein Wein allein wäre nicht so teuer, teuer macht ihn nur die Steuer. Ein Finanzminister ist eine seltsame Personalunion aus Milchkuh, Hamster und Kettenhund. Ich wünsche mir, die Bundesregierung hätte die Moral einer Telefonzelle. In der zahlt man nämlich zuerst und wählt dann. Bei der Bundesregierung muss man immer zuerst wählen und dann zahlen. Der Bürger liebt sein Finanzamt mit der gleichen Leidenschaft wie der Metzger den Vegetariar. Wer in einem Testament nicht bedacht worden ist, findet Trost in dem Gedanken, dass der Verstorbene ihm vermutlich die Erbschaftssteuer ersparen wollte. Kaum hat das Volk seinen Vertreter gewählt, da klingeln sie schon an der Tür. Ich bin steuerlich nicht vorgebildet und kann mich daher nur wahrheitsgemäß äußern. Die Kunst der Besteuerung besteht ganz einfach darin, die Gans so zu rupfen, dass man möglichst viel Federn bei möglichst wenig Geschrei erhält. Erst beim Abfassen der Steuererklärung kommt man dahinter, wieviel Geld man sparen würde, wenn man gar keines hätte. In dieser Welt gibt es nichts Sicheres als den Tod und die Steuern. Mit Gesetzen ist es wie mit Würstchen: Es ist besser, wenn man nicht zusieht, wie sie gemacht werden! |